Käsemesser
Vielfalt (nicht nur) für Käse-Enthusiasten
Kaufberatung & Produkte
Das sind unsere Käsemesser-Set Empfehlungen:
Boska Käsemesser-Set Oslo
Ein pflegeleichtes, Einstiegs-Messerset für den täglichen Gebrauch
(ab ca. 30€)
- 10 Jahre Garantie
- Qualität des Stahls und der Griffe in Ordnung aber nicht auf Topniveau
- 3-teiliges Set deckt den Großteil aller
Käsesorten ab
WÜSTHOF Charcuterie Set
- Chrom-Molydän-Vanadium Stahl
- Stilvolle Griffe aus warmem, individuell gemasertem Pflaumenholz
- 3-teiliges Set deckt den Großteil aller
Käsesorten ab
GüdeKäsemesser Serie Alpha
- Klingen aus rostfreiem Chrom-Vanadium-Molybdän
Messerstahl - handgeschmiedet und handgeschärft
- Messer für Hartkäse und Weichkäse
Käse ist eine Welt für sich
Käse ist ein Ausnahme-Schnittgut und eine Welt für sich. DAS geläufige Käsemesser ist eigentlich präziser ein Weichkäsemesser. Und nur eines von unzähligen Spielarten. Davon gibt es gefühlt fast ebenso viele wie die rund 5000 Käsesorten. Erfahre hier, welche Käsemesser die wichtigsten sind, was sie auszeichnet und worauf du achten solltest.
Käsemesser kurz porträtiert
- variantenreichste Messerart überhaupt
- Basismesser: Hartkäsemesser, Weichkäsemesser, Käsehobel
- Hartkäsemesser-Typen: kurze Brechmesser oder kräftige Einhandmesser für Schnittkäse
- Weichkäsemesser: Gabelspitze, Klinge spezialisiert auf Antihaft (typisch mit Aussparungen)
- zäh-elastisches Klingenmaterial aus rostfreiem CVM-Messerstahl
Die Grundarten und ihre Anwendung
Käse hat viele verschiedene Konsistenzen. Er kommt als formlose Masse oder am Stück, mit Haut oder Rinde. Im Teig variiert er von cremig-streichfähig oder zähfließend-klebrig über verformbar-schnittfest bis brüchig-hart. Und dennoch muss jeder Laib ansehnlich portioniert werden, damit sich sein Aroma zum Genuss voll entfalten kann. Das kann kein einzelnes Messer allein.
Unsere deutsche Käseverordnung liefert uns mit ihren sechs Käsegruppen eine brauchbare Orientierung nach Härte und Festigkeit:
- Hartkäse: Parmesan, Pecorino, Cheddar, Emmentaler, Bergkäse, Gruyère
- Schnittkäse: Gouda, Edamer, Appenzeller, Fol Epi, Tilsiter
- halbfester Schnittkäse: Butterkäse, Salzlakenkäse, Feta, Roquefort, Esrom
- Sauermilchkäse: Harzer, Mainzer, Handkäse, Olmützer Quargel
- Weichkäse: Weiß-, Blauschimmel- und Rotschmierkäse wie Camembert, Brie, Gorgonzola, Romadur
- Frischkäse: Frischkäse verschiedener Rahmstufen, Quark, Ricotta, Mascarpone
–> Diese Kategorien basieren auf dem Wassergehalt in der fettfreien Masse.
Hartkäsemesser
Hartkäse lässt sich am besten im senkrechten Druckschnitt spalten. Das kann ein gutes Kochmesser zwar auch, doch Hartkäsemesser sind wesentlich besser ausgelegt auf die enormen Hebelkräfte. Sie erweisen sich als stärker und verwindungssteif, sodass keine Klingenbrüche drohen.
Typische Hartkäsemesser heißen auch Einhand- oder Eingriffmesser, manche bezeichnen sie als Schnittkäsemesser. Ihre glatten und scharfen Klingen zeigen einen gebogenen Schneidenverlauf, sind relativ niedrig und vom Griff aus oft abgewinkelt. Eine geringere Klingenhöhe hält die Oberfläche klein. Das, eventuell noch zusammen mit eingeschliffenen Kullen, geätzten Riefenmustern oder einer Antihaft-Beschichtung, hindert damit auch weicheren Schnittkäse am Festkleben. Viele Hartkäsemesser haben dazu noch eine praktische Gabelspitze zum Aufnehmen der Käsestücke.
Ein Italiener allerdings würde seinem Parmesan niemals ohne ein Parmesanmesser (oder besser ‑brecher) zu Laibe rücken: einem extrem kurzen, gedrungenen Messer mit breiter und eher stumpfer Speerspitzenklinge zum Brechen des alten Käses. In diese Schublade fallen auch andere Käsemesser, die einige als die wahren Hartkäsemesser ansehen. Deren hohe Kurzklinge ist dann allerdings schnittscharf und kräftig zugleich.
Ein Hartkäsemesser erspart dir kraftraubende und nicht ungefährliche Schneidemanöver. Es ist meist scharf geschliffen und beschert schöne glatte Schnittflächen vom Hartkäse bis zum Schnittkäse. Übrigens auch bei fädigen Brüh-Käsesorten (Pasta Filata) wie Provolone und weichem Mozarella.
Weichkäsemesser
Weichkäsemesser sind die Käsemesser schlechthin, die besten taugen sogar für Schnittkäse. Typisch ist auch hier eine endständige Gabel. Mehr ins Auge fallen aber ihre Vorkehrungen, die das lästige Verkleben und Zerdrücken von cremig-reifen Romadur-Scheiben, gerolltem Frischkäse & Co. verhindern sollen. Klingen für Weichkäse sind nämlich oft geätzt gegen Anhaften und haben stets aufs Minimum reduzierte Seitenflächen: große Aussparungen in verschiedensten Variationen. Manche Ausführungen wirken damit wie ein Gerüst für die Wate.
Ein Spezialist dieser Kategorie ist auch das super niedrige (in der Seitensicht ultra schmale), nach unten abgewinkelte Brie-Messer.
Die Schneide selbst ist häufig gesägt oder mit Wellenschliff versehen für die festere Käserinde. Du schneidest am besten mit wenig Druck in möglichst einem Zug. Und schon hast du ein sauberes Stück vom halbfesten Schnittkäse bis zum fast fließenden Camembert. Für jede Schimmelkäsesorte nutzen Kenner übrigens ein eigenes Weichkäsemesser, um die Kulturen nicht kreuz und quer zu übertragen.
Der Käsehobel
Perfekte gleichmäßig dünne Scheiben von härterem Schnitt- und Hartkäse gewünscht? Die zauberst du am schnellsten mit einem Käsehobel. Diese Erfindung eines norwegischen Tischlermeisters (!) ist vom Holzhobel direkt abgeschaut. Die querliegende scharfe Schneide ist verstellbar oder fix. Den Hobel ziehst du über die Oberfläche eines großen Käsestücks. Nach etwas Übung schaffst du damit im Handumdrehen viele schöne Scheiben oder sogar flüsterzarte Blätter.
Du findest ihn auch als Drehhobelvariante (Girolle) über einem runden Laib Tête de Moine: echte französische Käsekultur in hauchfeinen Rosetten.
Käsemesser kaufen: Darauf kommt es an
Wir empfehlen dir, dich mindestens mit obigen drei Käsemesserarten auszustatten, optimal als Käsemesser-Set. Von hier aus beherrschst du schon viele Sorten. Und du kannst immer mit stilvollen bis stilechten Spezialmessern aufstocken. Da wären zum Beispiel noch Profi-Käsemesser wie Doppelgriffmesser, Käsespaten, Käsebeile oder Drahtschneider. Die Weichkäse-Extremisten Schneidebogen und Käseharfen. Für Frischkäse kannst du zum breiten, gerundeten Streichmesser greifen, doch ein Buttermesser oder einfaches Frühstücksmesser tun es natürlich auch.
Welche Messer du auch immer dir aussuchst: Achte auf solide, pflegeleichte Materialien, die sicher, fugenlos und damit hygienisch miteinander verbunden sind. Ob Holzgriff, Metall oder Kunststoff, ist eine Vorlieben-Entscheidung. Edelhölzer sind natürlich schön, wollen aber trocken bleiben und geölt werden. Beste Hygiene und Pflegeleichtigkeit erhältst du mit gastronomietauglichen Ganzmetall- oder nahtlos verschweißten Kunststoffheften der Profi-Käsemesser.
Für gute Schärfe sollte der Messerstahl mindestens ein hochwertiger rostfreier Edelstahl, eine Chrom-Molybdän-Vanadium-Legierung wie X50CrMoV15 sein. Sie ist besonders elastisch und sehr bruchresistent — unbedingtes Muss für ein Hartkäsemesser. Deshalb sind hier harte Carbonstähle fehl am Platz.
Günstig sind Oberflächenbehandlungen, die Antihaftfunktion haben. Gute Käsemesser sind daher oft speziell geätzt. Gegen das Kleben wirken auch Dellen (Kullen), Löcher, großflächige Aussparungen oder Rillenmuster: Eingeschlossene Luftpolster sorgen für Trennung.
Unsere Hersteller-Empfehlungen
Wir finden: Mit die besten Käsemesser kommen aus der deutschen Klingenstadt Solingen. Daher auch unser Rat, dich bei folgenden oder natürlich auch weiteren bewährten Traditionsmarken umzuschauen.
Güde Käsemesser:
Je eine Form Weich- und Hartkäsemesser (Typ Parmesan) führt der exklusive Markenhersteller in seinen Serien: „Alpha“ mit genieteten Griffschalen und „Kappa“ komplett aus Stahl. Beste Prämium-Qualität aus einem Stück geschmiedet.
Zwilling Käsemesser:
Der älteste Solinger, Zwilling J.A. Henckels, hat in den Serien „Collection“, „Pro“ und „Dinner“ Käsemesser ganz aus Stahl und in allen Grundformen im Programm: solide und preiswert.
Wüsthof Käsemesser:
Das Dreizackwerk stellt vielfältigste Käsemesserarten her, zum Beispiel als Teile seiner Serien „Classic“ und „Gourmet“. DAS Wüsthof-Käsemesser dagegen ist ein einzigartig geätztes Einhandmesser für Hartkäse. Gewohnte Top-Qualität zum moderaten Preis.
Käsemesser kurzgefasst
Startest du gerade als Käsefreund auf der Suche nach guten Käsemessern, leg dir am besten eine richtig gute Basis als Käsemesser-Set zu: ein Hartkäsemesser (robust und kurz oder einen schlanken Einhänder), ein klebe-resistentes durchbrochenes Weichkäsemesser und einen Käsehobel für feine Scheiben.
Gerade das Zerteilen von Hartkäse erfordert sehr stabile, bruchfeste Materialien und zuverlässige Verarbeitung. Bester CVM-Messerstahl ist da gerade gut genug. Alles Weitere in der umfangreichen Käsemesserwelt entdeckst du von dort aus und von ganz allein: viel Spaß dabei!
Lennart
Mehr über den Autor
Als leidenschaftlicher Hobbykoch kam ich zwangsläufig mit dem Thema Kochmesser in Verbindung, denn das passende Messer ist natürlich ein wichtiges Werkzeug für jeden Koch. Besonders Japanische Kochmesser mit den Jahrhunderte alten Schmiedetechniken haben es mir angetan. Ich möchte hier mein Wissen teilen und dir somit die Entscheidung für dein passendes Kochmesser leichter machen.